(Per traduzione in italiano si veda sotto)
Pfr. Markus Karau, Predigt für den 25.5.2025 in der CERB, zu Lukas 10,1-6
Thema: Mission? Mission!
Danach setzte der Herr zweiundsiebzig andere ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte.
Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche, keine Schuhe, und grüßt niemanden auf der Straße. Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause! Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.
Liebe Gemeinde hier in Bellinzona und in der ganzen Umgebung
I
Wir stehen kurz vor Auffahrt, und wir haben noch in der Lesung die berühmten letzten
Worte Jesu dort gemäss Matthäus gehört, sein letzter Gruß an seine Jünger und
Jüngerinnen, seine Nachfolger, und sogar beste Freunde, bevor er dann nicht mehr
sichtbar erschien.
Ich frage mich, ob wir diese Worte, so wie sie da stehen als Jesu Testament verstehen
sollen, seinen letzten heiligen Willen, – sind doch auch viele andere Gelegenheiten es
wert, als sein heiliges Testament zu gelten. Nehmen wir nur das Unservater-Gebet oder
die Einsetzungsworte zum Abendmahl. Ich bin geneigt zu denken. diese letzten Worte an
Aufffahrt eher so etwas wie das letzte Gütesiegel sind, und zwar seiner ganzen Botschaft,
seines ganzen Lebens und Wirkens.
«Alle Macht im Himmel und auf Erden». Ist das nicht unglaublich angesichts aller Macht
und Mächten die wir seither in der Geschichte auf Erden gesehen haben und worunter
Menschen und alles Leben leiden?! Immer wieder und noch weiter leiden werden. Nein,
Allmacht sieht anders aus, so denken viele, und nicht ohne Grund. Wie denken Sie, liebe
Gemeinde, über diese Zusage und Gewissheit, dass Jesus alle Macht gehört? Wie
verstehen wir das? Wir haben wohl bestimmte Überzeugungen und Ahnungen, auch
Hoffnungen, dass es eben trotzdem wahr ist.
Man könnte dieses «Alle Macht», (und noch dazu umfassend Himmel und Erde!) so
versuchen zu verstehen: Einmal im Sinne, von: die Herrschaft seines Reiches, seiner
Friedensmacht, ist nur verborgen präsent oder zum Zweiten: sie ist noch ausstehend, sie
wird einst kommen.
Die erste Art es zu verstehen, im Sinne von «nur verborgen»: will heissen, solange eben
andere Mächte sich durchsetzen und überhand nehmen.In allem Schlimmen was wir
heute wieder Weltpolitisch erleben müssen, aber auch immer wieder im Umgang mit
unseren Mitmenschen.
Der Trost bestünde dann darin, zu wissen, dass sich die gute Macht Gottes einst ganz
offenbaren und durchsetzen werde. «Noch verborgen» und zweitens «einst dann doch
erfüllt», – sie sind eigentlich fast das Gleiche.
Man kann dieses «nur verborgen» allerdings weitergehend auch verstehen als Kritik oder
Widerspruch gegen alle Todesmächte: «He, ihr seid nicht alles, ihr seid nicht allmächtig,
auch wenn ihr so tut. Auch ihr lebt von Gottes guter Schöpfung, selbst wenn ihr es jetzt
nicht wahrhaben wollt.
So wie Jesus es mal in der Bergpredigt gesagt hat. Gott, der es regnen lässt und und die
Ernte ermöglicht über Gute und Böse, für beide.
Die Jünger und Jüngerinnen haben das brutale Ende ihrer Bewegung, ihrer Hoffnung mit
der Kreuzigung von Jesus erlebt, sie haben aber auch diese geheimnisvollen
Erscheinungen des Auferweckten erlebt. Ich weiss nicht, was ihr Inneres wohl mehr
aufgewühlt hat!
Aber jetzt am Ende der Berichte wird ihnen von Jesus eine Fortsetzung versprochen, und
sie sind dabei nicht allein. Jetzt ist diesen Wenigen gesagt: Geht, erzählt! Weil mir ist die
wirkliche Macht gegeben und ich bin bei euch nicht nur bis an euer Lebensende, sogar bis
ans Ende der Welt.
Man redet hier oft vom sogenannten «Missions-Befehl». Ich denke, das ist das falsche
Wort. Wir sind hier nicht im Militär. Ein Auftrag dieser Art, ist mehr als ein Befehl an
Untergebene, das ist nicht reduzierbar auf einfachen Gehorsam. Da sind andere Dinge
gefragt. Dieser Auftrag ist mehr, er verlangt mehr, er gibt aber auch mehr.
II
Menschen, die von Jesus und seiner Botschaft ergriffen wurden, haben das oft mit dem
Bild einer Neuschöpfung zum Ausdruck gebracht. Die Formulierung steh auch bei Paulus.
Sich wie neu und frisch fühlen, dass dürfen aber doch alle Menschen hoffentlich immer
wieder erleben. Im Frühling, in der Liebe, mit den Geburten der neuen Familienmitglieder
und noch bei Vielem mehr. Sei es von der alltäglichen Dusche, dem feinen Kaffeduft, bis
zu den grossen Freuden des Lebens.
Und damit verbunden erleben Menschen durch den Glauben die Freude des Neuen: weil
nämlich die Last und Belastungen des Alten damit auch nun vergangen sind. Wir sind
deshalb noch nicht im Paradies, aber Menschen, die im Jesus-Glauben stehen, sind oft
glückliche und befreite Menschen. Und sie nehmen diesen Auftrag Jesu darum gern an:
Nämlich was sie erlebt haben, auch andern zu ermöglichen. Sie sehen sich als Apostel,
wie schon damals die engsten Anhänger Jesu genannt wurden: Ausgesandte.
Vor einem halben Jahr zur Adventszeit, hat mich auf der Bahnhofstrasse iin Zürich ein
junger Mann angesprochen, mit der Frage, ob ich auch von Jesus wiedergeboren worden
sei.
Ich war eigentlich überhaupt nicht in der Laune, ein Gespräch über meinen religiösen
Status zu führen. Aber schliesslich habe ich doch geantwortet, fast brav. «Ja, das bin ich».
Und wir haben dann noch ein paar Worte gewechselt.
Aber unter uns: wirklich zufrieden war ich nicht mit mir. Hätte ich ihm nicht freudestrahlend
um den Hals fallen können, als Bruder im Glauben, der für die Liebe Gottes brennt? Was
war das für ein Unbehagen, was für eine Art Zweifel in meiner Überzeugung? Ich könnte
jetzt im Nachhinein noch ein inneres Gespräch führen über das, was eine gute Sprache
ist, über den Glauben zu reden und vieles mehr. Aber ich möchte nur diesen Hinweis
geben:
Haben Sie bemerkt, beim Matthäustext von Auffahrt: Selbst von der ersten Augenzeugen,
bei den engsten Anhänger, heisst es: einige aber Zweifelten. Erstaunlich nicht, woran
zweifelten sie?
Man sieht oft bei unseren neutestamentlich Texten, dass sie aus der 2. Generation der
Urgemeinde kommen. Und in gewisser Weise sind wir das ja alle auch. Alle Christen nach
der Urgemeinde sind zusammengenommen so etwas wie die 2./3. Generation.
Doch dadurch, dass Jesus immer bei uns zu sein verspricht, können wir wie mit zur ersten
Generation gehören. Alle die gleiche Gemeinde.
Trotzdem, wenn ich an die Begegnung mit dem Stassen-Missionar in Zürich zurückdenke
und meinen ja fast widerwilligen Gefühlen… Heisst das, dass mein Glaube im Laufe der
Zeit lau geworden ist, oder schlimmer, dass ich nur noch mit einer billigen Gnade
unterwegs bin. (So wie Dietrich Bonhoeffer einst seinen Glaubensgenossen kritisch den
Spiegel vorgehalten hat).
Ich könnte sogar noch strenger mit mir sein: Sagte nicht Jesus: «Ihr seid das Salz der
Erde, aber wenn es nicht salzt, dann wird es nutzloser Staub»!?
Neben der ersten grossen Theologischen Frage über die Allmacht Gottes zu Beginn,
kommt jetzt gleich die 2. Frage nach der Perseveranz: Einmal neu geboren im Glauben,
heisst das, man kann das nicht mehr rückgängig machen? Glauben ist Neuschöpfung und
nicht nur eine Meinung haben mal so und dann wieder anders. Sie ahnen es vielleicht:
auch darüber gibt es keinen Konsens.
III
Heute ist der Kirchensonntag «Rogate», genannt nach dem Psalm-Anfang der immer an
diesem Sonntag seit Jahrhunderten gelesen wurde. Lateinisch rogate heisst: betet/bittet.
Mir war relativ schnell klar, wenn ich etwas zum Missionsauftrag sagen will und das
Thema Beten dabei haben möchte, am Sonntag Rogate, dann nehme ich diesen Text:
Die Ernte ist gross, Arbeiter aber sind nur wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte,
dass er Arbeiter in seine Ernte sende.
Für normale Leute, wie ich mich eben auch empfinde, sind solche Arbeiter im Feld auch
darum eine grosse Herausforderung, weil sie indirekt von der eigenen Unzulänglichkeit,
vom vermeintlich eigenen Klein- oder Falschglauben zeugen. Nicht wahr, die Missionare
sind die überzeugten Superchristen. Jedoch hier möchte ich auch hinweisen. Es heisst
auch: Der Herr wählte weitere 70 Leute aus. Das heisst, nicht alle wurden zu dieser
Aufgabe ausgewählt. Auch wenn dann der Missionsauftrag allgemein gilt.
Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter sende…. «Uff, Glück gehabt. Ich muss nicht
auf die Bahnhofstrasse oder nach Afrika, ich muss auch nicht Pfarrer werden, ich kann ja
nicht so gut reden.»
Wissen Sie noch, wie einst Mose auf Gottes Auftrag reagiert hat? Genau: Er wollte sich
herauswinden, und meinte am Schluss, «Herr, schicke doch lieber einen anderen!»
Es ging aber um die Rettung vom Volk aus der ägyptischen Sklaverei. Schick einen
anderen, das mag emotional verständlich sein, hätte aber am Ende nichts gebracht, auch
für Mose nicht.
Ganz anders Jesaia, wie wir in der Lesung gehört haben. Und dessen Auftrag? Unheil
anzukünden! Auch das gab es!
Bevor ich versuche, Schlüsse für uns heute zu ziehen noch das:
Ein weiteres Unbehagen bezüglich Mission ganz allgemein in unserer westlichen Welt ist
dies: Als die europäischen Kolonialmächte im 19. Afrika nach ihren Einflusssphären unter
sich aufteilten, hatten die Handels-kompanien nicht nur Soldaten vor sich, sondern auch
Missionare mit im Schlepptau neben sich. Diese wurden enthusiastisch unterstützt von
ihren Heimatkirchen, deren Publikum zu Hause fasziniert die Bericht hörte über indigene
Kulturen und allfällige Bekehrungs- und Tauferfolge.
Aber seit der Unabhängigkeit der 3.-Welt-Staaten, hat sich auch das Missionsverständnis
immer wieder angepasst und verändert. Der zwischenzeitlich oft rein karitative Charakter,
wurde bis heute in partnerschaftliche Entwicklungshilfe-Projekte gewandelt. Und auf die
einstigen Eroberer, wird heute mit dem moralischen Zeigefinger gezeigt, auch bei uns
Europäern selbst. Auch in der Schweiz. Noch vor kurzem war im Landesmuseum Zürich
die Ausstellung «Kolonial» dazu sehr klar. Die Problematiken darin begleiten mich schon
meine ganze Lebenszeitspanne. Ich empfinde das sehr ermüdend. Und es wird auch noch
eine Weile so bleiben, solange die Machtverhältnisse immer noch so sind und Ugleichheit
herrscht zwischen Nord und Süd.
Als ich 20-jähriger als Student war, mit dabei auf einem kurzen Missionseinsatz im Kongo,
hat uns das folgende Gebet eines Gemeindeältesten umgetrieben und verunsichert. Er
betete:
«Gott, lass uns in Afrika den selben Segen erleben, wie in Europa» Manchmal wurde
sogar sogar Karl der Grosse als Heiliger zur Unterstützung angerufen.
Was hätten sie dazu gesagt oder gedacht?
IV
Ich kann nicht alle Antworten auf die vermeintliche oder tatsächliche Machtlosigkeit Gottes
geben. Ich kann ihnen auch nicht sagen, ob sie als Bekehrte oder Nicht-Bekehrte im
Status des ewigen Gerettet-Seins sind, oder vielleicht eben doch nicht. Ich kann ihnen
auch nicht den Missionsauftrag für Ihr persönliches Leben oder für uns als europäische
und weltweite Kirche konkretisieren.
Was ich jedoch tun möchte ist, mit Ihnen zum Schluss überlegen, anhand der biblischen
Zeugnisse, ob wir nicht eine motivierendere Sicht mit dem Auftrag Jesu für unser Leben
gewinnen könnten.
Schauen wir dazu nochmal in den Predigttext:
Nicht alle sind für jede konkrete Mission auserwählt, wie gesagt. Und weiter heisst es, man
soll nicht allein gehen, sondern zu zweit. Wir sollen den Weg, oder besser das Feld
bereiten für den Herrn, der selber zu diesen Leuten kommen will. Das macht wohl den
grössten Unterschied zu allen Pionierphantasien in der Mission. Man macht also als
MissionarIn quasi nur die Plakatwerbung für die eigentliche Haupt-Veranstaltung. Aber es
wird klar deklariert, dass zu wenig – ich sag jetzt mal «Influencer» da sind. Was nicht
weniger heisst, als dass das Gebet der Gemeinde durch den heiligen Geist, Gott selbst
bewegen kann, Menschen für einen Dienst für Gott zu motivieren. Und über allem steht:
Es ist der Herr der Ernte, und ja es gibt eine Ernte, einen Erfolg, aber der wird von Gott
bewirkt. Hilft uns das genau hinhören nicht besser zu verstehen, wie Mission gemeint ist
und wie nicht?
Was mich darüber hinaus gereizt hat, über mein Selbstzweifel und der allgemeinen
Bewusstseinskrise des Westens ist, dabei tiefer über das Leben zu denken.
Kein Mensch muss vor sich hin vegetieren. Oder aus einem ganz anderen Blickwinkel
formuliert: Menschen, die sterben sind dann am meisten frustriert, wenn das Gefühl
haben, nicht wirklich gelebt zu haben. Im Grunde hat jeder Mensch hat eine Mission, die
zu erfüllen ihn selbst erfüllt. Er muss sich dessen nur bewusst werden. Was meine ich,
was könnte das sein?
«Kostet die Zeit aus», sagt uns der Apostel Paulus für unseren Glauben. Das ist etwas
Anderes als marktwirtschaftliche Effizienz. Es hat vielmehr damit etwas zu tun, am Ende
sagen zu dürfen «I did it my way». Als einmaliges Geschöpf, so wie es in dem Lied «Du
bist Du» heisst: So wie du den Himmel siehst, sieht ihn sonst niemand genau gleich.
Dieses Lächeln hast alleine Du. Und das reicht. Es ist das Evangelium vom Bewusstsein,
Gott als Schöpfer haben zu dürfen.
Bei einer Beerdigung hören wir «Sie war Mutter», oder «Er lebte seinen Beruf» Das reicht.
Oder willst du etwa von dir sagen können, dass du reich geworden bist, oder umgekehrt
willst du traurig gewesen sein, wegen der Privilegien, die du verpasst hast?
Oder «Er war ein gefürchteter Mann, eine gefüchtete Frau». Wer will Sowas schon in
seinem Lebenslauf sehen?
Einen besonderen Auftrag wahrnehmen, sich zu eigen machen kann aber auch viel mehr
bedeuten, wir sollen unser Licht, unsere Talente nicht unter den Scheffel stellen.
Ich habe ein/ zwei Vorbilder dazu, wo Normales mit Aussergewöhnlichem zusammen geht.
«Versuche, dein Leben zu machen.» Das war der letzte Satz, den Margot Friedländer von
ihrer Mutter mitbekam, sogar nur indirekt von den Nachbarn weiter gegeben.
Margot Friedländer verstarb kürzlich im Alter von 103. Was war ihre Botschaft, ihre
Mission? Sie
appellierte, in den Schulen «man könne kein Mensch sein, ohne andere Menschen zu
respektieren». Dafür kehrte sie aus den USA erst spät wieder zurück. Eine an sich banale
Botschaft, aber nicht tiefer möglich aus der Perspektive der millionenfach verfolgten
Juden. Ein Mensch sein, indem man andere respektiert. So einfach.
(Das zweite Vorbild ist die bekannte seit 10 Jahren heiliggesprochene Mutter Theresa,
gestorben vor bald 30 Jahren. Eine Albanerin, die in Indien zur Ordensgründerin wurde.
Missionarinnen der Liebe nannten sie sich. Sie verspürte 1946 beim Anblick eines
Kruzifixes die Berufung, den Armen zu helfen. In ihrem Tagebuch schilderte sie dieses
Erlebnis als mystische Begegnung mit Jesus, der sie mit den Worten „Mich dürstet“ dazu
aufgefordert habe, ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen.
Mutter Theresa bekam 1997 als Christin ein indisches Staatsbegräbnis. Mittlerweile wird
ihr Wirken auch kritisiert, ob zurecht kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls hat sie Ideale aus
ihrem Glauben umgesetzt.)
Missionsauftrag und Bitte um Sendung für «Erntehelfer», sie sind zwei Seiten derselben
Medaille.
Hier stehe ich, sehe sie vor mir und übermittle für uns alle die Worte, die zuerst mehr eine
Zumutung für unsere Bequemlichkeit und waren
Die Ernte ist gross, Arbeiter aber sind nur wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte,
dass er Arbeiter in seine Ernte sende.
Aber wenn es wahr ist, dass uns das Gottesreich durch Jesus geschenkt wurde, dass er
wiederkommt und dass dies die Welt verändert und wieder zu Gottes schöner Welt werden
lässt, dann dürfen uns geehrt fühlen einen Auftrag zu haben, der unser blosses Dasein mit
einschliesst, aber auch weit übersteigt. Unser Glück liegt nicht nur in uns, sondern darin,
dass wir die Hinweise aus Gottes Geist wahrnehmen und so seiner, Gottes Mission, den
Weg bereiten und miteinander glücklich werden.
Ich drehe mich um und sehe auch ein Bild der Frucht und der Ernte. Ich habe gelesen und
sehe, wie Pioniere für das Tessin gewirkt haben, bis dass Sie als «Tessiner Reformierten-
Stamm» dieses Textil vor einigen Jahren zusammen gewirkt haben.
Gottes Mission ist es, die Segen bringt. Sie ist übermenschlich, weil Gott sie macht,
so wie es schön im Johannesevangelium heisst: «Ich bin der Weinstock, ihr seid die
Reben»
Sie ist deswegen nicht übermenschlich, weil es uns und den vielen zum Segen verheissen
ist.
Der junge Mann auf der Zürcher Bahnhofstasse im Advent war übrigens ein Afrikaner.
Amen.
Es gilt das gesprochene Wort
Sermone del 25 maggio 2025 presso CERB – Pastore Markus Karau
Luca 10:1-6:
Argomento: Missione? Missione!
Dopo queste cose, il Signore designò altri settanta discepoli e li mandò a due a due davanti a sé in ogni città e luogo dove egli stesso stava per andare. E diceva loro: «La mèsse è grande, ma gli operai sono pochi; pregate dunque il Signore della mèsse perché spinga degli operai nella sua mèsse. Andate! Ecco, io vi mando come agnelli in mezzo ai lupi. Non portate né borsa, né sacca, né calzari, e non salutate nessuno per via. In qualunque casa entriate, dite prima: “Pace a questa casa!” Se vi è lì un figlio di pace, la vostra pace riposerà su di lui; se no, ritornerà a voi.
Cara comunità di Bellinzona e dintorni,
I.
Manca poco al giorno dell’Ascensione e abbiamo ascoltato le famose ultime parole di Gesù nella
lettura secondo Matteo, l’ultimo saluto ai suoi discepoli, ai suoi seguaci e anche ai suoi migliori
amici, prima di non apparire più visibilmente.
Mi chiedo se dobbiamo intendere queste parole, così come sono, come la volontà di Gesù, la sua
ultima santa volontà – dopo tutto, anche molte altre occasioni sono degne di essere considerate
come la sua santa volontà.
Basti pensare al Padre Nostro o alle parole di istituzione della Cena del Signore.
Sono propenso a pensare che queste ultime parole nel giorno dell’Ascensione siano più che altro il
sigillo finale di approvazione di tutto il suo messaggio, di tutta la sua vita e della sua opera.
“Ogni potere in cielo e in terra”.
Non è incredibile alla luce di tutti i poteri e le forze che abbiamo visto sulla terra da allora, e di cui
gli uomini hanno sofferto tutta la vita?
Ancora, e ancora continueranno a soffrire.
No, l’onnipotenza ha un aspetto diverso, pensano in molti, e non senza ragione.
Cosa ne pensate, cara comunità, di questa promessa e certezza che tutto il potere appartiene a
Gesù? Come lo capiamo? Probabilmente abbiamo alcune convinzioni e sospetti, persino
speranze, che sia comunque vero.
Si potrebbe cercare di comprendere questo “potere onnipotente” (e, per di più, che abbraccia il
cielo e la terra!) nel modo seguente: In primo luogo, nel senso di: il regno del suo regno, la sua
potenza di pace, è presente solo in forma nascosta. Oppure, in secondo luogo: è ancora in
sospeso, verrà un giorno.
Il primo modo di intenderla, nel senso di “solo nascosta”: in altre parole, solo nascosta fintanto altri
poteri prevalgono e prendono il sopravvento. In tutte le cose brutte che dobbiamo sperimentare
ancora oggi sia nella politica mondiale, ma sia anche nei rapporti con i nostri simili.
Il conforto sarebbe allora nel sapere che la buona potenza di Dio sarà un giorno pienamente
rivelata e prevarrà. “Ancora nascosta” e, in secondo luogo, “un giorno si compirà”, – in realtà sono
quasi la stessa cosa.
Tuttavia, questo “solo nascosta” può anche essere inteso in modo più ampio, come una critica o
una contraddizione contro tutti i poteri della morte: “Ehi: tu non sei tutto, non sei onnipotente,
anche se fai finta di esserlo. Anche tu vivi della buona creazione di Dio, anche se ora non vuoi
ammetterlo”.
Proprio come disse Gesù nel Discorso della montagna. Dio, che fa piovere e permette il raccolto
del bene e del male, consente entrambi.
I discepoli hanno sperimentato la fine brutale del loro movimento, della loro speranza con la
crocifissione di Gesù, ma hanno anche sperimentato queste misteriose apparizioni del Risorto.
Non so cosa abbia scosso di più i loro cuori!
Ma ora, alla fine dei rapporti, Gesù promette loro una continuazione e che non saranno soli. Ora a
questi pochi viene detto: “Andate, raccontate! Perché mi è stato dato un vero potere e sarò con voi
non solo fino alla fine della vostra vita, ma addirittura fino alla fine del mondo.
Qui si parla spesso della cosiddetta “Missione comandata”. Credo sia una parola sbagliata. Non
siamo in ambito militare. Una missione di questo tipo è più di un ordine ai subordinati, non può
essere ridotta alla semplice obbedienza. Sono necessarie altre cose. Questa missione è di più,
richiede di più, ma dà anche di più.
II.
Le persone che sono state conquistate da Gesù e dal suo messaggio lo hanno spesso espresso
con l’immagine di una nuova creazione.
La frase si trova anche in San Paolo. Sentirsi nuovi e freschi è qualcosa che tutti possono sperare
di sperimentare ancora e ancora. In primavera, in amore, con la nascita di nuovi membri della
famiglia e molto altro ancora. Dalla doccia di tutti i giorni, al buon profumo del caffè, alle grandi
gioie della vita.
E in relazione a ciò, le persone sperimentano la gioia del nuovo attraverso la fede: perché anche i
fardelli e i pesi del vecchio sono ormai scomparsi. Non siamo quindi ancora in paradiso, ma le
persone che credono in Gesù sono spesso persone felici e liberate. E sono quindi felici di
accettare questa missione di Gesù: permettere agli altri di sperimentare ciò che loro hanno già
sperimentato. Si vedono come apostoli, come venivano chiamati allora i seguaci più stretti di Gesù:
Inviati.
Sei mesi fa, durante l’Avvento, un giovane mi ha avvicinato sulla Bahnhofstrasse a Zurigo e mi ha
chiesto se anch’io fossi rinato in Gesù.
Non ero proprio dell’umore giusto per affrontare una conversazione sul mio stato religioso. Ma alla
fine risposi, quasi doverosamente. “Sì, lo sono”. E poi abbiamo scambiato qualche altra parola.
Ma detto tra noi: non ero davvero contento di me stesso. Non avrei potuto gettargli le braccia al
collo, raggiante di gioia, come un fratello nella fede che arde per amore di Dio? Che tipo di disagio
c’era, che tipo di dubbio nella mia convinzione? A posteriori, potrei fare una conversazione interna
su quale sia il linguaggio giusto da usare quando si parla di fede e molto altro ancora. Ma vorrei
solo darvi questo suggerimento:
Avete notato, nel testo dell’Ascensione di Matteo: anche tra i primi testimoni oculari, i più stretti
seguaci, si dice che alcuni dubitassero. Sorprendente no? di cosa dubitavano?
Nei testi del Nuovo Testamento si legge spesso che provenissero dalla seconda generazione della
Chiesa primitiva. E in una certa misura lo siamo tutti. Nel complesso, tutti i cristiani dopo la Chiesa
primitiva sono qualcosa di simile alla seconda/terza generazione.
Ma poiché Gesù promette sempre di essere con noi, possiamo appartenere alla prima
generazione. Tutti la stessa chiesa.
Tuttavia, quando ripenso all’incontro con il missionario Stassen a Zurigo e ai miei sentimenti quasi
riluttanti… Significa forse che la mia fede è diventata tiepida nel tempo o, peggio, che sto
viaggiando solo con una grazia a buon mercato? (Proprio come Dietrich Bonhoeffer, che una volta
ha criticato i suoi compagni di fede).
Potrei essere ancora più severo con me stesso: Gesù non ha forse detto: “Voi siete il sale della
terra, ma se essa non viene salata, diventa polvere inutile”?
Oltre alla prima grande domanda teologica sull’iniziale onnipotenza di Dio, veniamo ora alla
seconda domanda sulla perseveranza: una volta rinati nella fede, significa che non si può più
tornare indietro? La fede è una nuova creazione e non solo un’opinione dapprima in un senso e
poi in un altro. Forse l’avrete capito: anche su questo non c’è consenso.
III.
Oggi è la domenica ecclesiastica “Rogate”, che prende il nome dall’inizio del salmo che da secoli
viene sempre letto in questa domenica. In latino Rogate significa: pregare/chiedete.
Mi sono reso conto relativamente presto che, se avessi voluto parlare della “Missione comandata”
e includere il tema della preghiera nella Domenica delle Rogate, avrei usato questo testo:
La messe è grande, ma gli operai sono pochi. Perciò chiedete al Signore delle messi
di mandare operai per la loro raccolta.
Per le persone normali, come me, questi operatori sul campo sono anche una grande sfida, perché
testimoniano indirettamente la propria inadeguatezza, la propria fede presumibilmente piccola o
falsa. Non è vero, i missionari sono i super cristiani convinti. Tuttavia, vorrei far notare anche
questo. Si dice anche: Il Signore scelse altre 70 persone. Questo significa che non tutti sono stati
scelti per questo compito. Anche se poi la Missione Comandata si applica in generale.
Chiedere al Signore delle messi di mandare operai…. “Che fortuna! Non devo andare in
Bahnhofstrasse o in Africa, non devo nemmeno diventare pastore, non sono così bravo a parlare”.
Ricordate come reagì Mosè una volta all’incarico di Dio? Esattamente: voleva sottrarsi e alla fine
disse: “Signore, manda qualcun altro al mio posto!”.
Ma si trattava di salvare il popolo dalla schiavitù egiziana. Mandare qualcun altro può essere
emotivamente comprensibile ma, alla fine, non avrebbe ottenuto nulla, nemmeno per Mosè.
Isaia è molto diverso, come abbiamo sentito nella lettura. E la sua missione? Annunciare una
catastrofe! C’era anche questo!
Prima che io cerchi di trarre per noi oggi delle conclusioni, vorrei aggiungere:
Oggi, in generale, un altro disagio delle missioni nel nostro mondo occidentale è il seguente:
Quando nel XIX secolo le potenze coloniali europee si spartirono l’Africa in base alle loro sfere di
influenza, le compagnie commerciali non avevano solo soldati davanti a sé, ma anche missionari
al seguito. Questi erano sostenuti con entusiasmo dalle loro chiese d’origine, il cui pubblico
ascoltava con interesse i resoconti sulle culture indigene e sui successi di conversioni e battesimi.
Tuttavia, dopo l’indipendenza dei Paesi del Terzo Mondo, la comprensione della missione si è
ripetutamente adattata e modificata. Ciò che un tempo era spesso di natura puramente
caritatevole, oggi si è trasformato in progetti di aiuto allo sviluppo basati sul partenariato. E gli ex
conquistatori vengono ora additati con un giudizio morale, anche tra noi europei. Anche in
Svizzera. La mostra “Colonial” al Museo Nazionale di Zurigo è stata molto chiara al riguardo non
molto tempo fa. I temi trattati mi hanno accompagnato per tutta la vita. Lo trovo molto stancante. E
sarà così ancora per un po’, finché i rapporti di forza rimarranno invariati e ci sarà disuguaglianza
tra Nord e Sud.
Quando ero uno studente di 20 anni e stavo facendo un breve viaggio missionario in Congo, la
seguente preghiera di un anziano della chiesa fu sconvolgente e inquietante. Egli pregò:
“Dio, fa’ che in Africa sperimentiamo la stessa benedizione che in Europa”. A volte anche Carlo
Magno veniva invocato come santo per ottenere sostegno.
Cosa avrebbero detto o pensato?
IV.
Non posso fornire tutte le risposte sulla presunta o reale impotenza di Dio. Né posso dire loro se,
come convertiti o non convertiti, sono nella condizione di essere eternamente salvati, o forse non
lo sono affatto. Né posso concretizzare il mandato missionario per la vostra vita personale o per
noi come Chiesa europea e mondiale.
Quello che vorrei fare, però, è considerare con voi alla fine, sulla base delle testimonianze bibliche,
se non possiamo ottenere una visione motivante della missione di Gesù per la nostra vita.
Diamo un’altra occhiata al testo del sermone:
Come ho detto, non tutti vengono scelti per ogni missione specifica. E, inoltre, non dobbiamo
andare da soli, ma in coppia. Dobbiamo preparare la strada o, meglio, il campo, per il Signore che
vuole venire lui stesso da queste persone.
Questa è probabilmente la differenza più grande rispetto a tutte le fantasie dei pionieri in missione.
Come missionario, in pratica stai solo facendo il manifesto pubblicitario per l’evento principale vero
e proprio. Ma si dice chiaramente che ci sono troppo pochi – coloro che oggi chiameremmo
“influencer”.
Ciò significa niente di meno che la preghiera della chiesa attraverso lo Spirito Santo può muovere
Dio stesso a motivare le persone a servire Dio. E soprattutto: è il Signore delle messi, e sì, c’è una
messe, un successo, ma è portato da Dio. Ascoltare attentamente non ci aiuta forse a capire
meglio cosa si intende per missione e cosa no?
Ciò che mi ha attirato, al di là dei miei dubbi e della crisi generale della coscienza in Occidente, è
pensare più profondamente alla vita.
Nessuno deve vegetare. O per dirla da una prospettiva completamente diversa: Le persone che
muoiono sono più frustrate quando sentono di non aver vissuto veramente. In sostanza, ognuno
ha una missione che lo soddisfa. Deve solo diventarne consapevole. Cosa voglio dire, cosa
potrebbe essere?
“Utilizzate al meglio il vostro tempo”, ci dice l’apostolo Paolo per la nostra fede. Si tratta di
qualcosa di diverso dall’efficienza basata sul mercato. Ha piuttosto a che fare con la possibilità di
dire alla fine “l’ho fatto a modo mio”. Come creatura unica, come dice la canzone “You are you”: il
modo in cui vedi il cielo, nessun altro lo vede esattamente allo stesso modo.
Solo tu hai questo sorriso. E questo è sufficiente.
È il vangelo della consapevolezza di avere Dio come creatore.
A un funerale sentiamo dire: “Era una madre”, o “Ha vissuto la sua professione”. Oppure volete
poter dire che siete diventati ricchi o, al contrario, che eravate tristi per i privilegi che vi siete persi?
Oppure “Era un uomo temuto, una donna temuta”. Chi vuole vedere una cosa del genere sul
proprio curriculum?
Tuttavia, svolgere una missione speciale, farla propria, può significare anche molto di più; non
dobbiamo nascondere la nostra luce, i nostri talenti.
Ho un paio di citazioni di riferimento in cui la normalità va di pari passo con la straordinarietà.
“Cerca di farti una vita”. Questa è stata l’ultima frase che Margot Friedländer ha sentito
pronunciare da sua madre, trasmessa anche indirettamente dai suoi vicini di casa.
Margot Friedländer è morta recentemente all’età di 103 anni.
Qual era il suo messaggio, la sua missione? Lei ha fatto appello alle scuole perché “non si può
essere umani senza rispettare gli altri”. È tornata dagli Stati Uniti in ritardo per questo. Un
messaggio di per sé banale, ma che non avrebbe potuto essere più profondo dal punto di vista dei
milioni di ebrei perseguitati. Essere un essere umano rispettando gli altri. È così semplice.
La seconda citazione è della nota Madre Teresa, canonizzata 10 anni fa e morta quasi 30 anni fa.
Una donna albanese che divenne la fondatrice di un ordine religioso in India. Si chiamavano
Missionarie della Carità. Quando nel 1946 vide un crocifisso, sentì la vocazione ad aiutare i poveri.
Nel suo diario, descrisse questa esperienza come un incontro mistico con Gesù che, con le parole
“Ho sete”, la chiamò a servirlo nei più poveri tra i poveri.
Nel 1997 Madre Teresa ha ricevuto un funerale di Stato indiano in quanto cristiana. Nel frattempo,
anche il suo lavoro è stato criticato, a ragione o meno, non posso giudicare. In ogni caso, ha
realizzato gli ideali della sua fede).
La Missione comandata e la richiesta di inviare “operai per il raccolto” sono due facce della stessa
medaglia.
Eccomi qui, a guardarli davanti a me e a trasmettere a tutti noi le parole che all’inizio erano più che
altro un’imposizione alla nostra comodità e convenienza.
La messe è grande, ma gli operai sono pochi. Perciò chiedete al Signore delle messi
di mandare operai per la loro raccolta.
Ma se è vero che il regno di Dio ci è stato dato attraverso Gesù, che egli tornerà e che ciò
cambierà il mondo e lo renderà di nuovo il bel mondo di Dio, allora possiamo sentirci onorati di
avere una missione che include la nostra semplice esistenza, ma che va anche ben oltre. La
nostra felicità non sta solo in noi stessi, ma nel fatto che riconosciamo le indicazioni dello spirito di
Dio e prepariamo così la strada per la sua missione, la missione di Dio, e diventiamo felici insieme.
Mi giro e vedo anche un’immagine del frutto e del raccolto. Leggo e vedo come i pionieri hanno
lavorato per il Ticino fino a quando voi, come “Tribù Riformata del Ticino”, avete riunito questo
tessuto qualche anno fa.
È la missione di Dio che porta la benedizione. È sovrumana perché la compie Dio, come dice
splendidamente il Vangelo di Giovanni: “Io sono la vite, voi i tralci”.
Non perché è promessa come una benedizione per noi e per molti altri.
Tra l’altro, il giovane sulla strada della stazione di Zurigo durante l’Avvento era un africano.
Amen.
Prevale la parola detta