In kleinen Schritten gehe es nun wieder auf die Normalität zu, wird uns gesagt. Den einen geht es zu schnell, den anderen zu langsam.
Vielleicht stimmt in unserer Situation der Spruch der deutschen Dichterin Anke Maggauer-Kirsche:
«Grosse Schritte bringen uns schnell voran,
aber kleine Schritte bringen uns oft weiter.»
Auch die biblischen Autoren machen sich Gedanken über die Schritte, die wir tun müssen, um zu einem bestimmten Ziel zu gelangen oder aus einer misslichen Situation herauszukommen. Das Buch der Sprüche (16,9) überliefert uns folgendes Sprichwort:
«Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber Gott lenkt seinen Schritt.»
Und der Psalmdichter steuert seine Erfahrungen bei, dass auch, wer stolpert, nicht verloren ist (37,23-24):
«Gott festigt dem die Schritte, dessen Weg ihm gefällt. Kommt er zu Fall, so stürzt er doch nicht, denn Gott stützt seine Hand.»
Die russische Autorin Elena Mikhalkova gibt in ihrem Buch “Der Raum der alten Schlüssel” (das ich leider nicht kenne) die Erfahrungen einer alten Frau wieder, die schwierige Situationen erlebt und Wege in eine neue Zuversicht gefunden hat. Sie könnten auch für uns wie ein Wegweiser für die nächste Zeit werden:
«Meine Grossmutter hat mir mal diesen Tipp gegeben:
Wenn die Zeiten schwierig sind, gehe in kleinen Schritten weiter.
Tu, was du tun musst, aber tu es langsam.
Denk nicht an die Zukunft oder was morgen passieren kann.
Reinige das Geschirr.
Wisch den Staub ab.
Schreibe einen Brief.
Koch Suppe.
Siehst du das?
Du gehst vorwärts, Schritt für Schritt.
Mach einen Schritt und dann Pause.
Ruh dich aus.
Schätze dich selbst.
Mach den nächsten Schritt.
Dann noch einen.
Du wirst es kaum merken, aber deine Schritte werden länger werden.
Bis es soweit ist, wo du wieder an die Zukunft denken kannst, ohne zu weinen.»
Möge euch Gott behüten!
Liebe Grüsse
Brigitte